Das Wichtigste in Kürze
- Der Musterfall: Das Analysehaus Franke und Bornberg geht von einem Unisextarif für eine Frau oder einen Mann aus. Sie oder er will mit 35 Jahren eine private Krankenvollversicherung abschließen und Beiträge inklusive gesetzlichem Zuschlag zahlen. Der maximale Selbstbehalt liegt bei 600 Euro.
- Den günstigsten Grundschutz gibt es bei der Halleschen. Er kostet 470,89 Euro pro Monat bei 0 Euro Selbstbeteiligung.
- Testsieger bei den besten privaten Krankenversicherungen mit Topschutz ist ebenfalls die Hallesche.
Selbstständige, Beamte und Gutverdiener haben in Deutschland die Wahl: Sie können in der gesetzlichen Krankenversicherung bleiben oder in die private Krankenversicherung wechseln. Die Systeme unterscheiden sich.
Hinter der Idee der gesetzlichen Kassen steht der Solidargedanke – alle Versicherten bekommen ähnliche Leistungen und zahlen Beiträge, die sich nach der Höhe ihres Einkommens richten.
Bei Privatversicherten ist das anders: Sie können bessere Leistungen erwarten, dafür berechnen sich die Beiträge allein nach ihrem Alter und Gesundheitszustand beim Vertragsabschluss sowie dem Leistungsniveau des versicherten Tarifs.
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Tarife im Vergleich
Die unabhängige Ratingagentur Franke und Bornberg hat zahlreiche private Tarife unter die Lupe genommen. Sie geht dabei von dem Modellfall aus, dass ein Mann oder eine Frau mit 35 Jahren in die private Krankenversicherung eintritt.
Je nach Leistungsumfang unterscheidet sie zwischen Grund-, Standard- und Topschutz. Letzterer deckt beispielsweise auch Behandlungen durch Heilpraktiker oder Implantate ab. Im Folgenden werden die Grund- und Topschutz-Tarife vorgestellt sowie besten Beihilfetarife.
Die besten privaten Krankenversicherungen mit Grundschutz
Den günstigsten Grundschutz gibt es bei der Halleschen Krankenversicherung. Er kostet 470,89 Euro pro Monat und kommt ohne Selbstbeteiligung aus.
Die besten privaten Krankenversicherungen mit Topschutz
14 der 24 Topschutz-Anbieter, die Franke und Bornberg untersucht hat, schneiden mit der Bestnote „sehr gut“ ab – unter anderem Hallesche, Gothaer und Axa.
Die besten Beihilfetarife
Gesellschaft/Tarif | Monatsbeitrag | Punkte Gesamtnote |
---|---|---|
Barmenia Krankenversicherung AG GK30, GK20P, G2B, G2B20P, G1B, GEP, PVB | 327,04 € | 88 Sehr gut |
Alte Oldenburger Krankenversicherung AG A30, AA20, K330, KK32, K530, KK52, K/S, Z30, ZZ20, BETPlus, PVB | 297,57 € | 88 Sehr gut |
Deutscher Ring Krankenversicherung (Eine Marke der SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G.) BK30, BK20X, BS30, BS20X, BE, BE+, PIT, PVB | 315,68 € | 87 Sehr gut |
SIGNAL IDUNA Krankenversicherung a.G. EXKLUSIV-B30, EXKLUSIV-B 20V , EXKLUSIV-B-ES50, EXKLUSIV-B-W30, EXKLUSIV-B-W20V, EXKLUSIV-B-E1-50, PVB | 296,56 € | 87 Sehr gut |
HUK Coburg Krankenversicherung B501, BE1, PVB | 275,52 € | 85 Sehr gut |
Nürnberger Krankenversicherung AG BK30, BK21, BS230, BS221, BE, PVB | 278,08 € | 85 Sehr gut |
Debeka Krankenversicherungsverein a.G. B30, B20K, WL30, WL20K, BC, PVB | 324,44 € | 83 Sehr gut |
DBV Deutsche Beamtenversicherung Krankenversicherung (Zweigniederlassung der AXA) Vision 50T-U, BW2 50T-U, BWE-U, BN3/1 50-U, PVB | 276,48 € | 80 Sehr gut |
HanseMerkur Krankenversicherung AG A30, A20Z, P3B30, P3Z, P2EB30, P2EZ, ZA 50, BET, PVB | 290,80 € | 80 Sehr gut |
uniVersa Krankenversicherung a.G. uni-A30,uni-A20R,uni-ST1/30,uni-ST1/20R,uni-ZA50,uni-BZ50plus, PVB | 340,11 € | 79 Gut |
R+V Krankenversicherung AG BB30, BB20E, W130, W120E, EB1, PVB | 340,75 € | 78 Gut |
Allianz Private Krankenversicherungs-AG BHA51, BHK51, BHZ51, BHE1K, BHEB, PVB | 364,77 € | 71 Gut |
Münchener Verein Krankenversicherung a.G. 716, 719, 756, 799, 976, 979, 786, 789, PLUS 734, BET726, PVB | 345,44 € | 71 Gut |
UKV – Union Krankenversicherung AG BC, BC20k, BeihilfeKlinikPlus, BKlinik+20k, BErgänzung+, PVB | 346,30 € | 70 Gut |
Bayerische Beamtenkrankenkasse AG BCB, BC20k, BeihilfeKlinikPlus, BKlinik+20k, BErgänzung+, PVB | 346,30 € | 69 Befriedigend |
Nicht jeder darf in die Private rein
Angestellte müssen mindestens ein Jahresgehalt von 69.300 Euro vorweisen, um in die private Krankenversicherung eintreten zu dürfen. Studenten, Selbstständige und Beamte sind von dieser Verdienstgrenze befreit. Doch deshalb ist der Eintritt in die Private für sie noch lange nicht immer sinnvoll.
Schwierig kann es für Menschen werden, die in einem Risikoberuf arbeiten oder Vorerkrankungen mitbringen.
Im Unterschied zur gesetzlichen Krankenversicherung dürfen private Kassen nämlich Anträge ablehnen, Beitragszuschläge erteilen und bestimmte Krankheiten ausschließen.
Wichtig: Wer sich für die private Krankenversicherung entscheidet, bindet sich langfristig daran. Der Wechsel zurück ins Solidarsystem der gesetzlichen Krankenversicherung ist nicht ohne Weiteres möglich.
Am besten in jungen Jahren eintreten
Die Höhe der Beiträge hängt vom Alter des Versicherten und seinem Gesundheitszustand bei Vertragsabschluss ab. Junge Menschen, die fit sind und zahlen niedrigere Beiträge als Menschen mit Vorerkrankungen. Bestimmte, mit besonderen Risiken belastete Berufe, können einen Abschluss verhindern.
Achtung: Privatversicherte müssen bei Behandlungen meist in Vorkasse gehen. Reichen sie die Rechnung nachträglich bei der Versicherung ein, wird ihnen das Geld anschließend in Höhe der tariflichen Leistung erstattet.
Steigende Beiträge im Alter
Eine private Krankenversicherung wird mit dem Alter immer teurer. Damit sie auch mit der Rente bezahlbar bleibt, sammelt jeder Versicherte von Anfang an Alterungsrückstellungen.
Das bedeutet: Zwischen dem 22. und 61. Lebensjahr wird ihm ein Zuschlag berechnet. Die Versicherung legt ihn zurück, um den höheren Versorgungsbedarf ab dem 65. Lebensjahr abzudecken.
Tipp: Generell sollte man sich bis zum 35. Lebensjahr überlegen, ob man ins private Versicherungssystem einsteigen will. Wer älter ist, für den kommt ein Wechsel kaum noch in Frage.
Zugang zu Spitzenmedizin möglich
Ein Argument für die private Krankenversicherung: Wählt man einen erstklassigen Tarif und bezahlt entsprechende Beiträge, garantiert sie einem den Zugang zu Spitzenmedizin. Privatversicherte bekommen häufig schneller einen Termin beim Arzt und Zugang zu innovativen Behandlungsmethoden.
Die Leistungen sind auf die individuellen Bedürfnisse des Versicherten abgestimmt, vertraglich garantiert und können nicht gekürzt werden. Außerdem hängen die Beiträge nicht unmittelbar vom Einkommen des Versicherten ab.
Wer viel verdient, kommt bei einer Privaten oft günstiger weg als bei den gesetzlichen Kassen. Sinnvoll ist in jeden Fall, diese Ersparnis zurückzulegen, und sich damit ein eigenes Polster für die im Alter ggf. höheren Beiträge anzulegen.
Versicherte bekommen, wofür sie bezahlen
Auf der Suche nach einem passenden Tarif muss man oft Kompromisse eingehen, da der Leistungsumfang der Privaten nicht dem der gesetzlichen Kassen gleicht. Außerdem bieten sie keine beitragsfreie Familienversicherung an, wie man sie von gesetzlichen Krankenkassen kennt.
Wichtig ist dieser Aspekt daher für Menschen, deren weitere Lebens- und Familienplanung noch offen ist. In der privaten Krankenversicherung muss unter Umständen später für jedes Familienmitglied eine eigene Versicherung abgeschlossen und bezahlt werden.
Da jeder Privatversicherte durch seine Beiträge sein eigenes Risiko trägt, übernimmt die Versicherung bloß Leistungen, die im Tarif bezahlt werden. Wer sich für einen günstigen Tarife entscheidet, bekommt auch geringe Leistungen.
Möchte man seine Versicherung im Nachhinein aufstocken, fallen meist Gesundheitsprüfungen und Risikozuschläge an.
Wenn es zum Einstieg unbedingt ein preiswerter Tarif sein muss, sollten zumindest sogenannte Optionsrechte für einen späteren Wechsel in eine höherwertige Tariflinie enthalten sein – und dieser Wechsel dann auch vollzogen werden.
Vorsicht beim Kleingedruckten
Privatversicherte sollten vor Vertragsabschluss genau abwägen, welche Leistungen sie wirklich brauchen – sie gelten nämlich für die volle Vertragsdauer. Im Kleingedruckten lauern so einige Fallen, zum Beispiel das Primärarztprinzip. Hier legt die Versicherung fest, dass der Versicherte bei einer Erkrankung immer zunächst einen Haus- oder Primärarzt aufsuchen muss, ansonsten drohen Kürzungen bei der Kostenerstattung.. Vereinbart er dagegen eine freie Arztwahl, hat er Zugang zu allen Ärzten.
Wer vom Chefarzt im Krankenhaus oder beim Physiotherapeuten behandelt werden will, muss auch das zusätzlich versichern. Grundsätzlich gilt: Finger weg von Tarifen, die für Arzthonorare weniger als den Regelhöchstsatz der Gebührenordnung erstatten! Üblich ist die Erstattungszusage bis zum Höchstsatz.
Auf Geltungsbereich der Versicherung achten
Um auf Reisen abgesichert zu sein, müssen Kosten, die im Ausland entstehen, abgedeckt sein. Der Geltungsbereich der Versicherung darf also nicht auf Deutschland beschränkt sein. Bei Arznei- und Hilfsmitteln können Beschränkungen in der Kostenübernahme im Tarif enthalten sein.
Vorsicht ist bei Zahnbehandlung, Zahnersatz und Kieferorthopädie geboten. Für jedes Gebiet gelten andere Erstattungsregeln. Im besten Fall übernimmt die Versicherung Zahnbehandlungen voll und Zahnersatz zu mindestens 80 Prozent. Kieferorthopädische Behandlungen gibt es oft nur für Kinder oder falls auch die gesetzliche Krankenkasse die Kosten übernehmen würde.
Auch hierauf sollten Versicherte achten:
- Psychologische Behandlungen sind in vielen Verträgen eingeschränkt. Am besten sind Tarife mit möglichst wenigen Einschränkungen.
- Die Kosten für Heilmittel wie Ergo- oder Physiotherapie sollten auch übernommen werden, wenn nichtärztliche Therapeuten einen behandeln.
- Kur und Reha werden im Regelfall durch die gesetzliche Rentenversicherung oder gesetzliche Unfallversicherung übernommen – es sei denn, der Versicherte ist selbstständig oder hat aus anderen Gründen keinen Anspruch aus der gesetzlichen Renten- oder Unfallversicherung. Dann sollte er vereinbaren, dass die private Krankenversicherung für die Kosten einspringt.
- Kosten für stationäre Aufenthalte und Versorgung sollten ohne Meldefrist übernommen werden, damit der Versicherte einen stationären Aufenthalt nicht innerhalb einer bestimmten Frist bei der Versicherung angeben muss. Wer in Spezialkliniken, Privatkliniken oder im Ausland behandelt werden möchte, sollte dies mitversichern.
- Palliativmedizin wird von einigen Versicherungen nur eingeschränkt angeboten. Zumindest ein teilstationärer Hospizaufenthalt sollte abgedeckt sein.
- Krankentransporte sollten nicht durch eine bestimmte Entfernung oder Höchstbeträge eingeschränkt sein. Am besten sind alle Transportwege, nicht nur der Krankenwagen, versichert.
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Häufige Fragen zur privaten Krankenversicherung
Was ist die beste private Krankenversicherung?
Die besten privaten Krankenversicherungen mit Topschutz sind:
Hallesche, Gothaer und Continentale.
Wie viel kostet die private Krankenversicherung?
Die Kosten für die private Krankenversicherungen liegen im Test zwischen 419,67 und 903,79 Euro, je nach Leistungsumfang und Selbstbehalt.
Welches ist die beste private Krankenversicherung für Beamte?
Im Härtetest von Franke und Bornberg schneidet der Beihilfetarif der Barmenia Krankenversicherung AG am besten ab. Er bietet ein sehr hohes Leistungspaket und ergänzt fehlende Leistungen der Beihilfe.